Meditationstext zum Ich des Menschen
Aus dem Kapitel: „Die Sonne in der Pädagogik spendet die Möglichkeit zur Versöhnung mit dem Erdenwesen“.
In der Erde lebt der Christusgeist oder allgemein der Geist der Liebe und dieser ist sonnenhaft. Er ist gleichzeitig warm. Er atmet auf unsichtbare und freie Weise aus allen Erscheinungsformen des Irdischen, aus festen Gegenständen wie auch aus dem Wässrigen und Gasförmigen, auf stille Weise heraus. Der Pflanzengürtel der Erde mit seinen sprießenden und welkenden Offenbarungen äußerst in seinem innersten Geheimnis ebenfalls die warme und erbauende Kraft des Christusgeistes. Diese geistige Ausatmung geschieht immerfort, ohne von der Materie abhängig zu werden. Das menschliche Bewusstsein erfährt diese freie und ihm entgegen hauchende Ausatmung des Christusgeistes erstmals dann, wenn es sich für die Geheimnisse der Weltenschöpfung schult und auf freie Weise auf die Mitmenschen und auch auf die Weltenschöpfung zugehen lernt.
Es lebt in dieser Ausatmung des Christusgeistes das menschliche Ich und dieses bildet sich in jedem Augenblick auf neue und souveräne Weise im Innersten oder im geistigen Sein des Menschen. Das Ich ist deshalb nicht eine statische Größe, es ist nicht nur ein psychologischer Faktor. Kein Augenblick vergeht, ohne dass sich dieses Ich im Menschen bildet. Selbst von kranken Tagen bleibt diese Bildung des Ich unabhängig, denn es wirkt im Geiste und ist zugleich reine Geistigkeit.
Last updated
Was this helpful?