Ist es nicht auch möglich, ohne Bewusstsein in Beziehung zu treten? Wenigstens zum Hund ;)
Wird das Thema Bewusstsein in Heinz Grills Pädagogik nicht ein bisschen überbewertet? Ein Beispiel für unbewusste Kontaktaufnahme am Beispiel meines Hundes.
Wir haben ein Haustier, einen Hund. Oft passiert folgendes: Der Hund winselt und schwänzelt um mich herum und ich versuche ihn zufriedenzustellen, gebe ihm Futter, streichle ihn, öffne ihm die Türe nach draußen usw. Eigentlich habe ich andere Dinge zu tun, aber der Hund schafft es, mich ständig zu beschäftigen!
Unser Hund wurde immer ängstlicher und aus diesem Grund las mein Mann ein Buch über Hundeerziehung. Dort wurde das Wesen des Hundes erklärt. Ein Hund ist verunsichert, wenn er seinen eigenen Willen bekommt. Denn das bedeutet für ihn, der Stärkere zu sein. Dann muss er der "Anführer des Rudels" sein, er muss den Menschen anführen.
Mit diesem Wissen über die Natur des Hundes kann ich erst wirklich mit dem Tier in Beziehung treten, weil ich seinem Wesen gerecht werde und meine Position als Mensch einnehme.
Was für den Hund gilt, gilt für jedes Gegenüber: Erst wenn ich mit vollem Bewusstsein auf den anderen schaue, kann ich mich frei in Beziehung setzen, bin ich wirklich frei und schaffend in meiner Handlung.
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